Strahlentherapie
Radioonkologie | Sarkome | Prostatakrebs | Gebärmutterhalskrebs | Gebärmutterkörperkrebs | Medulloblastom | Ependymome | Gliom | Meningeom
Diagnostik & Therapien
ist neben der chirurgischen Entfernung und Chemotherapie eine der drei wichtigen Säulen in der Krebstherapie. Energiereiche Röntgenstrahlen können Tumorzellen so stark schädigen, dass sie absterben. Gesunde Zellen reagieren weniger empfindlich, da sie über Reparaturmechanismen verfügen, welche Tumorzellen mit ihrem überschießenden Wachstum oftmals nicht mehr zur Verfügung stehen. Zudem lässt sich die Bestrahlung heutzutage hochpräzise in der Krebsgeschwulst bündeln. Folgende 3 Verfahren werden unterschieden: Bildgebung und IGRT (Image-guided Radiotherapy) IMRT (Intensitätsmodulierte Radiotherapie) Stereotaktische Radiotherapie/Radiochirurgie Es gibt verschiedene Anwendungsgebiete der Strahlentherapie, diese sind u. a.: Tumoren des Nervensystems: Mit Strahlentherapie werden Tumoren des Gehirns (Gehirntumoren) oder des Rückenmarks behandelt, beispielsweise Gliome, Meningeome, Ependymome oder Medulloblastome. Es existieren außerdem spezielle Techniken wie die interstitielle Brachytherapie, bei der radioaktive Stäbchen in das Tumorgewebe eingepflanzt werden. Außerdem können z.B. Hirnmetastasen mittels einer stereotaktischen Strahlentherapie punktgenau bestrahlt werden. Tumoren des Kopf-Halsbereichs: Häufig kann eine Radio(chemo)therapie bei dieser Art von Tumoren erfolgreich eingesetzt werden – entweder nach einer Operation oder als definitive Therapie ohne Operation. Selbst bei ausgedehnten Tumoren können sehr gute Kontrollraten erreicht werden, die Nebenwirkungen sind mit modernen Techniken vergleichsweise gering. In manchen Situationen kann auch ein Organerhalt erreicht werden, z.B. bei Kehlkopfkrebs. Speiseröhrenkrebs: Ab einem bestimmten Tumorstadium ist die Strahlentherapie als Kombinationstherapie mit Chemotherapie entweder vor einer Operation (neoadjuvant) oder als definitive Therapie durchführbar. Lungenkrebs: Die Indikationen reichen von der Radiochemotherapie bei fortgeschrittenen Stadien über die Therapie vor einer Operation, um den Tumor zu verkleinern (neoadjuvant) bis zur stereotaktischen Bestrahlung bei kleinen Lungentumoren oder Metastasen und Patienten, die nicht operiert werden (sogenannte Lungenstereotaxie). Brustkrebs: In der Regel wird nach der brusterhaltenden Operation die gesamte Brust bestrahlt, daran anschließend wird meistens eine Dosis-Aufsättigung in der ehemaligen Tumorregion durchgeführt, um ein Wiederauftreten der Erkrankung zu verhindern. Darmkrebs: Hierbei wird vor allem der Mastdarmkrebs behandelt (Rektum-Karzinom), beispielsweise, wenn bereits Lymphknoten befallen sind. Die Bestrahlung erfolgt in Kombination mit einer Chemotherapie meistens vor einer geplanten Operation; so kann oft die normale Darmverschlussfunktion erhalten werden. Prostatakrebs (Prostataerkrankungen): Die Bestrahlung kann die Operation entweder ersetzen oder nach einer Operation erfolgen, um den Operationserfolg in bestimmten Situationen zu sichern. Die Bestrahlung ist hierbei ein sehr schonendes Verfahren. Sarkome: Diese Tumoren des Stütz- und Bindegewebes werden ebenfalls in enger Abstimmung mit den Fachabteilungen der Chirurgie (Tumororthopädie und Inneren Medizin/Hyperthermie) bestrahlt. Dabei reichen die Therapiemaßnahmen von neoadjuvanter Therapie (vor einer Operation) über intraoperative Katheter-Einlage bis zu postoperativen oder definitiven Bestrahlungen. Auch hier ist häufig ein Extremitäten- oder Organerhalt möglich. Gynäkologische Erkrankungen des Beckens: Bei Gebärmutterkörperkrebs ist nach einer Operation häufig eine intravaginale Bestrahlung (Brachytherapie) im sogenannten Nachladeverfahren (Afterloading) angezeigt. Bei Gebärmutterhalskrebs sind Operation und Radiochemotherapie stadienabhängig gleichermaßen verwendete Therapieverfahren. Hämatologische Erkrankungen: Im Rahmen von bestimmten Blutzellerkrankungen (bestimmte Lymphome und Leukämien) wird die Strahlentherapie entweder nach einer Chemotherapie oder vor einer Stammzell- oder Knochenmarkstransplantation als Ganzkörperbestrahlung eingesetzt. Palliative Bestrahlung: Wenn eine Krebserkrankung in einem bestimmten Stadium nicht mehr heilbar ist und durch Metastasen Schmerzen bestehen oder andere Komplikationen wie Lähmungen oder Luftnot drohen, ist die palliative Strahlentherapie ein effektives Therapieverfahren, um die Beschwerden zu lindern. Gutartige Erkrankungen: Neben den onkologischen Therapieverfahren gibt es einige gutartige Erkrankungen, bei denen eine Bestrahlung Linderung und Besserung bereiten kann, beispielsweise bei Arthrose, Fersensporn oder zur Verhinderung von schmerzhaften Verknöcherungen (Ossifikationen) vor dem Einbau einer Hüftprothese.
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Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

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