ist ein von der Darmschleimhaut ausgehender bösartiger Tumor, meist im Bereich des Grimmdarms (Kolonkarzinom) oder Mastdarms (Rektumkarzinom). Ein
Analkrebs liegt vor, wenn der Tumor sich im Analkanal, d.h. im Übergang vom Mastdarm in den Anus (Schließmuskel) bzw. am Analrand befindet. Eine Krebserkrankung des Dünndarms ist dagegen sehr selten. Darmkrebs ist hierzulande die zweithäufigste Krebserkrankung; Frauen und Männer ab dem 6. Lebensjahrzehnt sind besonders oft betroffen. Vor allem adenomatöse Darmpolypen, aber auch chronisch-entzündliche
Darmerkrankungen und eine erbliche Vorbelastung erhöhen das Erkrankungsrisiko ebenso wie ballaststoffarme, fettreiche Essgewohnheiten. Am häufigsten (bei etwa neun von zehn Darmkrebspatienten) liegt ein
Adenokarzinom vor, das von den Drüsenzellen der Darmschleimhaut ausgeht. Wichtigstes Alarmzeichen ist Blut im Stuhl. Später sind Veränderungen des Stuhlverhaltens (z.B. Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung), krampfartige
Bauchschmerzen und Eisenmangel (chronische Blutungsanämie, Anämie) typisch. Wichtigste Untersuchung ist eine
Darmspiegelung (
Koloskopie) mit einer Gewebeprobeentnahme. Bestätigt sich der Verdacht, wird der betroffene Darmabschnitt operativ entfernt. Dabei ist es heute nur noch selten notwendig, einen künstlichen Darmausgang (
Stoma oder Anus praeter) anzulegen. Eventuell folgt im Anschluss an die Operation oder vor der Operation eine Chemo- oder
Strahlentherapie. Speziell bei Analkarzinomen ersetzt die Strahlenchemotherapie eine Operation. Bei frühzeitiger Behandlung ist die Prognose gut: Sind noch keine Nachbarorgane von Metastasen betroffen, beträgt die Überlebensrate in den ersten 5 Jahren bis zu 95 Prozent. Zur Darmkrebsvorsorge wird eine
Darmspiegelung ab dem 50. Lebensjahr sowie ein einfacher Labortest empfohlen, mit dem sich Blut im Stuhl nachweisen lässt, das mit bloßem Auge nicht erkennbar ist.