oder rheumatische Erkrankungen ist der Oberbegriff für mehr als 400 Krankheitsbilder mit unterschiedlichen Krankheitsursachen und Verläufen. Je nach Art und Lokalisation lassen sie sich grob einteilen in: entzündlich-rheumatische Erkrankungen, bei denen es sich häufig um
Autoimmunerkrankungen handelt (z.B. rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew, Schuppenflechtenarthritis, Kollagenosen, Vaskulitiden), Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden (z.B.
Gicht) und degenerative Gelenkerkrankungen, die auf Überlastungs- bzw. Verschleißerscheinungen zurückgehen (z.B.
Arthrose). Bei anderen rheumatischen Erkrankungen spielt sich das Krankheitsgeschehen vornehmlich an den „Weichteilen“ wie Muskeln, Sehnen, Bänder, Sehnenscheiden oder Schleimbeutel ab. Bei der
Fibromyalgie besteht ein erhöhtes Schmerzempfinden vor allem in den Muskeln, während die Gelenke meist nicht betroffen sind. Rheuma im Kindesalter unterscheidet sich vom Erwachsenenrheuma. Am häufigsten kommt das Gelenkrheuma (Arthritis, juvenile ideopathische) vor, aber Kinder leiden auch unter Systemerkrankungen, die vorwiegend das Bindegewebe (Kollagenosen) oder die Adern (Vaskulitiden) betreffen. Knochenentzündungen (
Osteomyelitis) können ebenfalls rheumatische Ursachen haben. Auch sind chronisch-entzündliche Erkrankungen im Kindesalter bekannt, die sich allein durch wiederkehrende Fieberschübe ohne Infektion (periodische Fiebersyndrome) bemerkbar machen. Antibiotika helfen hier nicht. Manchmal zeigen die Kinder zusätzlich Ausschläge oder andere Symptome, doch sind sie meist zwischen den Fieberepisoden gesund. Infrage kommen verschiedene Erkrankungen, z.B. familiäres Mittelmeerfieber (FMF), TNF-Rezeptor assoziiertes periodisches Syndrom (TRAPS), Hyper-IgD-Syndrom (HIDS), Cryopurin-assoziierte Syndrome (CAPS), Pyogene Arthritis, Pyoderma gangraenosum,
Akne (PAPA); hier werden immer neue Krankheiten entdeckt. Auch sie werden alle den Rheumaerkrankungen zugerechnet. Man weiß, dass einige dieser Fiebersyndrome erblich bedingt sind. Mit wenigen Ausnahmen können rheumatische Erkrankungen bis heute nicht geheilt werden. Mit den modernen Therapien können vor allem die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen aber so behandelt werden, dass sie zum Stillstand kommen und dem Patienten ein weitgehend beschwerdefreies Leben ermöglichen. Da der Prozess der Gelenkzerstörung sehr früh nach ersten Krankheitssymptomen beginnt, ist es besonders wichtig, die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und den Betroffenen umgehend fachkundige Hilfe zukommen zu lassen. Auf diese Weise können Beschwerden nachhaltig gelindert und Folgeschäden vermieden werden. Den größten Nutzen ziehen Patienten, wenn die Therapie individuell auf das Krankheitsbild, aber auch auf ihre Lebenssituation und ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.