die nicht auf äußere Gewalteinwirkung (z.B. Knochenbruch infolge eines Sturzes) zurückgehen, können ganz unterschiedliche Ursachen bis hin zu bösartigen Neubildungen haben. Im Kindes- und Jugendalter reicht das Spektrum von gut- oder bösartigen Knochentumoren, die vom Knochen-, Knorpel- oder Knochenmarksgewebe ausgehen (vor allem Osteosarkom und Ewing- Sarkom) bis hin zu tumorähnlichen, gutartigen Knochenerkrankungen, z.B. juvenile Knochenzyste oder ein fibröser Kortikalisdefekt. Krankhafte Umbauvorgänge von Knochen, z.B. als Folge von lokalen Durchblutungsstörungen, können dazu führen, dass Knochengewebe abstirbt (aseptische Knochennekrose bei Kindern). Bei einer Osteochondrosis dissecans spielt sich die aseptische Knochennekrose unterhalb des Gelenkknorpels ab, wodurch das betroffene Knorpelareal untergehen bzw. abgestoßen werden kann. Hiervon kann jedes Gelenk betroffen sein, sehr häufig entwickelt sich eine Osteochondrosis dissecans jedoch am oberen Sprunggelenk, Knie- oder Ellbogengelenk. Eine akute Entzündung des Knochenmarks (
Osteomyelitis) durch Bakterien (sehr selten auch durch andere Krankheitserreger wie Viren oder Pilze) ist meist die Komplikation eines offenen Knochenbruchs oder einer Knochenoperation. Während diese Erkrankungen besonders oft bei Kinder- und Jugendlichen diagnostiziert werden, handelt es sich bei Osteoporose um eine systemische Knochenerkrankung im höheren Erwachsenenalter, bei der die Knochenmasse abnimmt und sich die Knochenstruktur so verändert, dass die Knochen schon bei kleineren Belastungen brechen können. Eine hierzulande inzwischen seltene Erkrankung ist die sogenannte Knochenerweichung (Rachitis bei Kindern, Osteomalazie bei Erwachsenen) infolge eines ausgeprägten Vitamin-D-Mangels, der zu einer Mineralisationsstörung der Knochen führt. Dadurch verlieren die Knochen ihre Stabilität und verformen sich. Knochenkrebs im Erwachsenenalter ist eher selten. Ein bösartiger Tumor, der erst im Erwachsenenalter entsteht, ist das Chondrosarkom, das vorwiegend Becken, Oberschenkelknochen und Schultern befällt. Eine größere Rolle spielen Knochenmetastasen, die von einem anderen Tumor abgesiedelt wurden, z.B. bei Brustkrebs,
Lungenkrebs oder
Prostatakrebs (
Prostataerkrankungen). Je nach Ursache und Beschwerdebild (z.B. Knochenschmerzen, Schwellungen, Funktionseinschränkungen von Gliedmaßen, Knochenbrüche ohne wesentliche Gewalteinwirkung) kommen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten infrage, mitunter ist eine Operation (z.B. Entfernung von bösartig verändertem oder infiziertem Knochengewebe) notwendig. Im Anschluss ist in den meisten Fällen eine Rekonstruktion, z.B. eine Knochenneubildung durch eine chirurgische Verlängerung der Knochen (
Kallusdistraktion) oder ein Knochenersatz durch Knochentransplantation bzw. einen endoprothetischen Ersatz möglich. Bei Gefahr eines Bruchs oder bei Schmerzen kann im Übrigen auch eine
Strahlentherapie eingesetzt werden.