ist eine meist in Schüben verlaufende, chronische Infektionskrankheit. Sie wird durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis hervorgerufen, das vornehmlich durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die Krankheit beginnt meist in der Lunge, kann sich aber auf alle anderen Organe ausbreiten. Die Primär- Tbc tritt 4 bis 6 Wochen nach der Ansteckung auf und verläuft meist stumm; eventuell kommt es zu leicht erhöhter Temperatur,
Husten mit gelb-grünem Auswurf und anderen unspezifischen Beschwerden wie Ermüdbarkeit oder Appetitlosigkeit. Rund die Hälfte aller Infizierten durchläuft nur diese Phase. Bei der postprimären Tuberkulose streut der Erreger in andere Organe, in die Lymphknoten oder in die Blutwege (akute und lebensbedrohliche Miliartuberkulose). Nach jeder Phase kann die Krankheit abklingen – oder aber auch nur pausieren. Im Inneren größerer Tuberkuloseherde der Lunge wird Gewebe zerstört, es bildet sich eine käsige Masse, daraus wiederum entsteht ein Hohlraum (Kaverne), aus dem die Bakterien sich weiter verbreiten. Wenn mit dem Auswurf Bakterien abgehustet werden, spricht man von offener Tuberkulose. Als Komplikationen bzw. als Variante der Primärtuberkulose kann eine Brustfellentzündung, die die häufigste klinische Erscheinungsform einer Primärtuberkulose ist, eine Miliar TBC (an Lunge, Hirnhäuten, Leber/Milz, Nieren, Nebennieren oder Augen) oder eine Hiluslymphknoten-TBC auftreten. Die Diagnose ergibt sich u.a. aus den Befunden durch einen Erregernachweis (z.B. im Bronchialsekret), einem Tuberkulintest und einer
Röntgenuntersuchung des Brustkorbs. Zur Behandlung stehen spezielle Medikamente zur Verfügung. Im Stadium der offenen Tuberkulose muss der Betroffene in einer Klinik (Isolierstation) behandelt werden.