ist weltweit die am häufigsten durchgeführte
Transplantation. In Großhadern wurden in den letzten 30 Jahren über 4000 Nierentransplantationen durchgeführt. Über 400 Nieren wurden dabei nach einer
Nierenlebendspende transplantiert. Dank moderner Immunsuppressiva und intensiver Nachsorgeprogramme hat sich ein Verfahren entwickelt, das Patienten mit einem terminalen Nierenversagen ein nahezu normales Leben ohne Einschränkungen ermöglicht. Eine transplantierte Niere tut derzeit im Durchschnitt 15 Jahre ihren Dienst. Mit der Organvermittlung in Deutschland (und in 6 weiteren europäischen Ländern) ist die Eurotransplant-Stiftung mit Sitz in Leiden (Niederlande) beauftragt. Für jedes gemeldete Spenderorgan werden dort anhand der vorliegenden Patientendaten und der mittels eines Punkte-Systems die in Frage kommenden Empfänger ermittelt. Eine Alternative ist die Nieren-Lebendspende, die in den letzten Jahren immer häufiger durchgeführt wird. Die Nieren-Lebendspende ist im
Transplantationsgesetz genau geregelt: Der Kreis der Personen, die für einen bestimmten Empfänger gesetzlich in Frage kommen, ist genau definiert (z.B. Verwandte 1. oder 2. Grades, verheiratete Partner). Medizinische Voraussetzungen sind u.a. zwei gesunde Nieren und ein gesundes Herz-Kreislauf-System. Die Blutgruppe zwischen Spender und Empfänger muss identisch sein, der Empfänger muss nach den allgemeinen Kriterien für eine Nierentransplantation geeignet und dementsprechend auf die Warteliste aufgenommen sein. Die Nieren-Lebendspende hat für den Empfänger viele Vorteile. Die lange Wartezeit auf eine Niere eines Verstobenen kann beträchtlich verkürzt werden. Das Organ hat eine sehr kurze Konservierungszeit, da beide Operationen (Explantation beim Spender, Implantation beim Empfänger) in der Regel im gleichen Zentrum durchgeführt werden. Darüber hinaus zeigen die Erfahrungen, dass Nieren von Lebendspendern eine bessere Funktionsrate und letztendlich auch eine längere Funktionsdauer haben, als die Nieren von Verstorbenen.