Die Verengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose) ist der häufigste erworbene Klappenfehler. Er führt zu verminderter Leistungsfähigkeit, Brustschmerz,
Schwindel und Bewusstlosigkeit und bedingt eine deutlich reduzierte Lebenserwartung. Obwohl die Operation der Aortenklappe das Standardverfahren darstellt, können leider bis zu einem Drittel der Patienten nicht operiert werden, weil sie aus verschiedenen Gründen ein zu hohes Operationsrisiko aufweisen. Dies können ein hohes Alter, Voroperationen, erhöhter Druck der Lungenarterien, Niereninsuffizienz oder andere Begleiterkrankungen sein. Für diese Patienten kann der kathetergestützte Aortenklappenersatz eine mögliche Therapiealternative darstellen.
Dieser Eingriff erfolgt in lokaler Betäubung und ohne Vollnarkose. Über ein Kathetersystem wird die neue Klappe über die Leistenarterie bis zum Herzen geführt und dort in die alte Klappe implantiert, während ein vorübergehender Schrittmacher das Herz für 20 Sekunden „ruhigstellt“. Der Schrittmacher kann danach wieder entfernt werden und die Punktionsstelle in der Leiste mit einem Nahtsystem versorgt werden. Die neue Klappe übernimmt dann sofort die Arbeit und ermöglicht dem Herz, mehr Blut in den Kreislauf auszuwerfen.