liegen vor, wenn der Herzschlag aufgrund einer gestörten Erregungsbildung oder Erregungsausbreitung im Herzen zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig wird. Generell können Herzrhythmusstörungen funktionell oder organisch bedingt, harmlos oder krankhaft sein, wobei die Übergänge zwischen normal und bedenklich fließend sind. Abhängig vom Ursprung, dem Entstehungsmechanismus und der Dauer einer Herzrhythmusstörung sind auch die einzelnen Beschwerdebilder von Herzrhythmusstörungen ganz unterschiedlich. Während manche Formen symptomlos und deshalb oft jahrelang unbemerkt bleiben, äußern sich andere durch mehr oder weniger ausgeprägte Beschwerden; im Extremfall wird die Pumpleistung des Herzens so herabgesetzt, dass sich eine Herzschwäche entwickelt bzw. eine bestehende Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sich weiter verschlechtert. Oder es kommen gar keine elektrischen Impulse zustande (Herzstillstand) bzw. diese treten so schnell und unkoordiniert auf, dass die Muskeln nicht in der Lage sind, darauf zu reagieren (Kammerflimmern). In beiden Fällen pumpt das Herz kein Blut mehr und es entsteht für den Betroffenen eine lebensgefährliche Situation, die eine sofortige notärztliche Intervention erfordert. Die Mehrzahl der Herzrhythmusstörungen verläuft jedoch nicht so dramatisch. Viele bedürfen keiner Behandlung, andere sind durch eine geeignete Therapie gut zu kontrollieren. Gleichwohl sollte jeder, der den Verdacht hat, an einer Herzrhythmusstörung zu leiden, grundsätzlich einen Arzt aufsuchen – dies gilt auch dann, wenn es sich um vorübergehende Erscheinungen handelt bzw. diese vor allem in bestimmten Situationen aufzutreten scheinen. Nur durch eine eingehende Untersuchung kann geklärt werden, ob es sich um eine krankhafte und damit behandlungsbedürftige Herzrhythmusstörung handelt. In der Rhythmussprechstunde werden als diagnostische Möglichkeiten u. a. spezielle Langzeit-EKG-Untersuchungen durchgeführt sowie Event-Recorder (einschließlich implantierbarer Systeme) eingesetzt. Dabei richtet sich das Augenmerk nicht nur auf die Rhythmusstörung, sondern auch auf die mögliche Grunderkrankung, z.B. eine Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathie) oder Koronargefäßverkalkung (
Koronare Herzkrankheit). Therapeutisch sind bei langsamen (
Herzschrittmacher) und schnellen (ventrikulären) Herzrhythmusstörungen sowie bei Vorhofflimmern (Defibrillator, implantierter (ICD)) unterstützende und regulierende Maßnahmen erforderlich.