Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung bei Frauen und tritt in seltenen Fällen auch bei Männern auf. Eine echte Präventionsmöglichkeit besteht bisher nicht. Meist sind Veränderungen an der Brust (Tastbefund, Flüssigkeitsabsonderung, Veränderung der Haut oder Brustwarze) oder der Achsellymphknoten durch die Patientin selbst bemerkt oder im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen erste Hinweise. Zunehmend wird die Diagnose Brustkrebs auch im Rahmen des
Mammographie-Screenings oder der Brustkrebsfrüherkennung (z.B. im Familiären Zentrum für Brust- und Eierstockerkrankungen bei BRCA 1- und 2 Gendefekt) erkannt. Die Diagnose wird in der Regel nach einer entsprechenden Anamnese und moderner
Brustdiagnostik (
Mammographie,
Ultraschalldiagnostik, gegebenenfalls auch MRT) durch eine kleine Gewebeprobe (Stanzbiopsie) gestellt. Die Ergebnisse aus der daraus folgenden pathologischen Untersuchungen (Tumorbiologie) leiten dann das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen. Die Therapie setzt sich aus lokalen Maßnahmen - Operation,
Strahlentherapie - zusammen. Bei über 80 Prozent der Frauen ist heute ein brusterhaltendes oder primär rekonstruktives operatives Verfahren möglich. Ergänzt wird die Lokaltherapie durchmedikamentöse Therapien wie Antihormon-, Chemo- oder Antikörpertherapie. Dafür gibt es heute spezielle Testverfahren und individuelle Behandlungs- und Studienangebote. Für spezielle Patientengruppen (familiäre Belastung, junge Patienten) stehen weitere Experten von Diagnose an zur Verfügung. Alle Therapieentscheidungen werden in zertifizierten Brustzentren in interdisziplinären Tumorkonferenzen getroffen. Zusammen mit detaillierten Leitlinien ( www.ago-online.de), qualitätssichernden Maßnahmen ( www.senologie.org) und den neuesten Erkenntnissen aus (inter-) nationalen Studien sowie einer optimalen Zusammenarbeit der Ärzte in Praxen und Kliniken sowie innerhalb des CCC hat dies zu einer mehr als 85prozentigen Heilungsrate nach Ersterkrankung geführt. Auch beim metastasierten Mammakarzinom stehen heute vielfältige Behandlungsmöglichkeiten und insbesondere neueste Medikamente sowie chirurgische, strahlentherapeutische, palliativmedizinische und supportive Maßnahmen zur Verfügung. Eine besondere Bedeutung haben begleitende und unterstützende Maßnahmen wie die Begleitung durch spezialisierte Breast Care Nurses und die Selbsthilfegruppen, Psychoonkologen, Seelsorger und Komplementärmediziner sowie die Beratung im Sozialdienst.