bedeutet, dass Verwandte und Freunde einem Patienten, der auf der Leberwarteliste steht, einen Teil seiner Leber spenden kann. Als einziges Organ ist die Leber nämlich in der Lage nachzuwachsen, wenn nur ein Segment transplantiert wird. Dies macht sich die Transplantationsmedizin zunutze: Weil der Bedarf an Spenderorganen sehr viel höher ist, als geeignete Spenderleber zur Verfügung stehen, geht man immer häufiger dazu über, eine Teillebertransplantation (Splitleber) vorzunehmen.
Dieses Verfahren kommt für Kinder (Spende des linken Leberlappens) und unter bestimmten Voraussetzungen auch für Erwachsene in Frage (Spende des rechten Leberlappens). Nach der Spende wächst die verbleibende Leber zu nahezu Ausgangsgröße wieder nach. Das gleiche gilt auch für das verpflanzte Leberteilstück. Auch dieses wächst wieder auf Normalgröße an.
Die Teilleber-Lebendspende ist im Transplantationsgesetz genau geregelt. Die Altersgrenzen liegen ca. zwischen 20 und 60 Jahren. Aufgrund der vergleichsweise großen Operation für den Spender kommen nur absolut gesunde Spender in Frage. Medizinische Voraussetzungen sind unter anderem eine gesunde Leber, ein gut funktionierendes Herz, normale Gefäße, kein Bluthochdruck und kein erhöhter Blutzucker (Diabetes mellitus). Generell sollte sich der Spender detailliert mit den möglichen Komplikationsmöglichkeiten auseinandersetzen.
Die Blutgruppe zwischen Spender und Empfänger muss identisch sein, der Empfänger muss nach den allgemeinen Kriterien für eine
Lebertransplantation geeignet und dem entsprechend auf die Warteliste aufgenommen sein.
Die Teilleber-Lebendspende hat für den Empfänger viele Vorteile. Die lange Wartezeit auf eine Leber eines Verstobenen kann beträchtlich verkürzt werden. Die Operation ist vom zeitlichen Ablauf her genau planbar. Das Organ hat eine sehr kurze Konservierungszeit da beide Operationen (Explantation beim Spender, Implantation beim Empfänger) in der Regel im gleichen Zentrum durchgeführt werden. Manchmal ist die Teilleberspende für einen Patienten auch die einzige Möglichkeit, ein Spenderorgan zu bekommen.