sind meist Folge einer direkten Gewalteinwirkung, etwa nach einem Unfall, allen voran ein Sturz auf die (überstreckte) Hand, eine Sportverletzung oder auch eine Schnitt- bzw. Sägeverletzung. Dabei reichen die Verletzungen von Brüchen der Handwurzelknochen, wobei das Kahnbein an der Daumenseite der Handwurzel (Kahnbeinbruch) besonders oft betroffen ist, über Frakturen des Mittelhandknochens (Mittelhandbruch) oder eines Fingerknochens (Fingerbruch) bis hin zu einer Schädigung des Discus triangularis, jener dreiecksähnlichen Knorpelplatte, die im Bandapparat zwischen Elle, Speiche und Handwurzelknochen gelegen ist und ein wichtiger Stabilisator des Handgelenks ist. Weitere häufige Handverletzungen sind Gelenkkapsel- und Sehnenverletzungen an Hand und Fingern mit oder ohne knöcherne Beteiligung (z.B. knöcherner Kapselausriss oder knöcherner Bandausriss). Bei Sehnenverletzungen an einem Finger handelt es sich meist um einen Riss (Ruptur) der Strecksehne oder der Beugesehne; die betroffene Sehne kann teilweise oder vollständig durchtrennt sein. Eine typische Sehnenverletzung ist z.B. der Skidaumen: Meist bedingt durch einen Sportunfall – etwa, wenn sich die Hand eines Skifahrers bei einem Sturz in der Schlaufe des Skistocks verfangen hat -, knickt das Daumengrundgelenk so stark nach außen (von der Hand weg) ab, dass das innenseitige (ulnare) Seitenband des Daumens einreißt. Zudem kann eine Strecksehnen- oder Beugesehnenruptur Folge einer Schnittverletzung sein. Bei Sehnen, die durch Verschleiß vorgeschädigt sind, genügt manchmal schon eine abrupte Bewegung mit dem Finger, um eine behandlungsbedürftige Sehnenruptur hervorzurufen.
Die Therapie einer Hand- oder Fingerverletzung richtet sich nach Art und Ausmaß der Verletzung. Wird die Verletzung zeitnah adäquat medizinisch versorgt, sind die Aussichten in den meisten Fällen gut, dass sie ohne Folgeschäden ausheilt. Wichtig für eine angemessene Therapie ist eine exakte Diagnose, wobei meist auch bildgebende Verfahren (z.B.
Röntgenuntersuchung, MRT) zum Einsatz kommen. Das Behandlungsspektrum umfasst sowohl konservative Maßnahmen wie Ruhigstellung mithilfe eines Gipses oder einer Schiene sowie einer begleitenden
Physiotherapie als auch moderne (minimal-invasive) handchirurgische Eingriffe (
Handchirurgie), um z.B. Bruchstücke zu fixieren, angerissene Kapselanteile zu nähen oder gerissene Bandstrukturen operativ zu rekonstruieren.
Die Abteilung für
Handchirurgie,
Plastische Chirurgie und
Ästhetische Chirurgie ist ein validiertes Hand-Trauma Zentrum nach den Regularien der europäischen Gesellschaft FESSH und verfügt über einen 24-Stunden-Dienst für Handverletzungen jeder Art bis hin zu Replantationen.